Mineralische Rohstoffe: Fundament der Energiewende

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine haben sich die Preise für fossile Brennstoffe vervielfacht: Ein beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien wird darum immer wichtiger, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Dabei kommt mineralischen Baustoffen wie Sand, Kies, Zement und dem daraus hergestellten Beton eine grundlegende Bedeutung zu. In Bayern sind die benötigten Rohstoffe in ausreichender Menge vorhanden. Die heimischen rohstoffgewinnenden Betriebe stehen bereit, ihren Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten.

Vorteil der kurzen Wege
Beim Ausbau der erneuerbaren Energien stehen häufig metallische Rohstoffe wie Seltene Erden, Kupfer und Silizium im Fokus des öffentlichen Interesses. Dabei kommt den mineralischen Rohstoffen eine ebenso große Bedeutung zu. „Ohne Beton wäre die Energiewende nicht umzusetzen“, betont Dr. Bernhard Kling, Geschäftsführer des Bayerischen Industrieverbands Baustoffe, Steine und Erden e. V. (BIV). „Er wird beim Anlegen von Fundamenten, beim Bau von Windkraftanlagen, aber zum Beispiel auch beim Ausbau der Stromnetze benötigt.“ Darüber hinaus habe Beton als Baustoff energetische Vorteile zu bieten: So lasse sich seine Wärmespeicherfähigkeit nutzen, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu optimieren. „Wir haben die Rohstoffe, die wir zur Herstellung von Beton brauchen, hier bei uns im Land“, macht Dr. Kling deutlich. „Und wir können sie auf kurzem Weg und somit geringerer Transportentfernung und CO2-Ausstoß dorthin bringen, wo sie benötigt werden.“

Beschleunigter Ausbau sorgt für neue Bedarfe
Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 hat die Bundesregierung einen deutlich beschleunigten Ausbau von Windkraft, Photovoltaik und Co auf den Weg gebracht. Auch die Bayerische Staatsregierung plant, die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdoppeln. Der Bedarf an mineralischen Rohstoffen, die es zur Umsetzung der Energiewende braucht, wird damit in den kommenden Jahren deutlich steigen. Alleine für ein Fundament einer Windkraftanlage werden knapp 1.750 Tonnen bei einer Anlagenleistung von 2,3 Megawatt benötigt. Da in Bayern in den nächsten Jahren mehr als 1.000 neue Windkraftanlagen entstehen sollen, ist hier mit einem Schwerpunkt bei der Rohstoffnachfrage im Bereich der erneuerbaren Energien zu rechnen. „Unsere rohstoffgewinnenden Betriebe sind leistungsstark und haben die Kapazitäten, die zusätzlichen Bedarfe zu erfüllen“, macht Dr. Kling deutlich. „Die bayerischen Betriebe der mineralischen Rohstoffindustrie werden ihren möglichen Beitrag leisten, damit die Energiewende gelingen kann.“