Rohstoffgewinnung und Naturschutz – kein Widerspruch.

Eingriffe in Landschaft und Umwelt sind bei der Rohstoffgewinnung unvermeidlich. Sie sind für die Natur in den meisten Fällen allerdings sogar positiv. Die Rohstoffgewinnung trägt zur Biotop- und Artenvielfalt bei. Nur eine ganzheitliche Betrachtung wird den Erfordernissen des Naturschutzes gerecht.

Durch die Rohstoffgewinnung entstehen ökologisch wertvolle Lebensräume. In diesen siedeln sich unterschiedlichste Tiere und Pflanzen, die in der heutigen Kulturlandschaft keinen Platz mehr finden, an. Hierdurch wird die biologische Vielfalt der Region gesichert und sogar vermehrt.

Die Renaturierung erfolgt in enger Abstimmung mit Naturschutzfachbehörden. Die Konzepte werden von Experten entwickelt. Die örtlichen Ableger der großen Naturschutzverbände sind hierbei gern gesehene Begleiter.

Die Rekultivierung und Renaturierung von Gewinnungsflächen zeigt anhand vieler Best-Practice-Beispiele, dass ein Miteinander von Wirtschaft und Verwaltung zu optimalen Ergebnissen für Natur, Rohstoffgewinnung und Bauen führt.

Durch die Arbeitshilfe wurden die Möglichkeiten der Bayerischen Kompensationsverordnung konkretisiert, bereits während der Rohstoffgewinnung temporäre Biotope anzulegen. Dadurch kann der Ausgleich auf vor allem auf der Vorhabensfläche stattfinden. So wird für den Ausgleich möglichst wenig externe Fläche in Ausgleich in Anspruch genommen und ein aktiver Beitrag zum Flächensparen in Bayern geleistet.

Gemeinsame Initiativen wie die Vereinbarung zwischen dem BIV, der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe e.V. (ABBM) und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) über gemeinsame Aktivitäten zur Sicherung und Förderung der Biologischen Vielfalt in Gewinnungsstätten machen besonders deutlich, dass Rohstoffgewinnung und Naturschutz keine Gegensätze sind. Die Potenziale der Rohstoffgewinnung für die Artenvielfalt werden auf diese Weise optimal nutzbar gemacht.

 

Kooperationsprojekte

Vereinbarung zwischen dem Bayerischen Industrieverband Steine und Erden e.V. (BIV), der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe e.V. (ABBM) und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) über gemeinsame Aktivitäten zur Sicherung und Förderung der Biologischen Vielfalt in Gewinnungsstätten

Mit dieser Vereinbarung stimmen die Unterzeichner darin überein, dass bei der Gewinnung von mineralischen Rohstoffen aus der Natur das Prinzip der Nachhaltigkeit einen hohen Wert besitzt. Rohstoffgewinnung und Naturschutz sind keine Gegensätze. Auf Grundlage der Vereinbarung sollen konkrete Lösungswege für die Optimierung der Verträglichkeit von Rohstoffgewinnung und Artenvielfalt gemeinsam erarbeitet werden.

 

Kiesgewinnung und Artenvielfalt - ein Handlungsleitfaden für Schwaben

Eine Bereicherung unserer zumeist intensiv genutzten Kulturlandschaft stellen die teilweise hochwertigen Lebensräume auf Zeit, die durch die Kiesgewinnung entstehen, dar. Mit wenig Aufwand kann während der Kiesgewinnung ein hoher Beitrag zur Biodiversität erreicht werden. Der Handlungsleitfaden für Schwaben gibt Hinweise, wie mit den Arten- und Lebensräumen umgegangen werden kann, um die Biodiversität zu steigern.

 

"Frankenbündnis für die Natur"

Mehrere Rohstoff gewinnende Betriebe aus Franken haben sich mit dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) im „Frankenbündnis für die Natur“ zusammengeschlossen.

Eine enge Zusammenarbeit mit dem LBV soll den Artenschutz für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren in den Steinbrüchen, Sand- und Kiesgruben gewährleisten.

Hierzu wird der LBV frühzeitig in die Planung und Durchführung der Folgenutzung einbezogen, außerdem werden Naturschutzmaßnahmen in die Bewirtschaftung integriert.

Info

Die Bayerische Kompensationsverordnung legt fest, nach welchen Maßstäben Eingriffe in die Natur ausgeglichen werden müssen. Dabei gilt der Grundsatz der Aufwertung.

Info

Dr. Stephanie Gillhuber
Rohstoffsicherung
Telefon: +49 (89) 51403 - 135
Fax: +49 (89) 51403 - 32
E-Mail: rohstoff@biv.bayern