v.l. Dr. Bernhard Kling (Geschäftsführer BIV), Christian Bernreiter (Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr), Georg Fetzer (Präsident des Bayerischen Industrieverbandes Baustoffe, Steine und Erden e.V. (BIV)), Andreas Veitinger (Vizepräsident des BIV)

Präsident Georg Fetzer: „Wohnen, Bau, Verkehr - das ist die Hardware für die wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Stabilität unseres Landes.“

Parlamentarischer Abend des Bayerischen Industrieverbandes Baustoffe, Steine und Erden e. V. (BIV)

Der Präsident des Bayerischen Industrieverbandes Baustoffe, Steine und Erden e.V., Georg Fetzer, begrüßte am 28. Februar Bayerns Bauminister Christian Bernreiter und rund 130 Gäste aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft im Bayerischen Hof in München. Drei große Themen, für die unsere heimischen Bau- und Rohstoffe die Grundlage sind, prägten den Abend – Wohnen, Bau und Verkehr in Bayern. „Sie sind die Hardware für die wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Stabilität unseres Landes“, so Fetzer. Deshalb sendete der BIV-Präsident auch klare Botschaften an die Politik.

Fehlender kostengünstiger Wohnraum führt zu sozialem Sprengstoff.
Einer der entscheidenden Faktoren der Bautätigkeit in Bayern ist bezahlbarer Wohnraum. In seiner Rede wies der BIV-Präsident auf die Arbeit des Aktionsbündnis „Impulse für den Wohnungsbau in Bayern“, dem die Verbände der bayerischen Bau- und Baustoffwirtschaft, die Ingenieure- und Architektenkammern sowie der Mieterbund angehören, hin. Seit vielen Jahren werden hier Fehlentwicklungen im Wohnungsbau aufgezeigt. In Zeiten des Fachkräftemangels ist fehlendes Wohnraumangebot auch für die gut situierte Mittelschicht ein Entscheidungskriterium. Trete ich einen sicheren Arbeitsplatz tatsächlich an, wenn mehr als die Hälfte meines Nettoverdienstes in die Miete fließt? Bauminister Bernreiter pflichtete hier bei, dass Gebäudesanierung zwar helfen kann, für bezahlbaren Wohnraum jedoch massiv in den Neubau investiert werden müsse. Er verwies auf den Wohnbau-Booster, mit dem die Staatsregierung bereits ein starkes Programm auf den Weg gebracht habe. Für viele Maßnahmen, die das Bauen erleichtern würden, zeichnet jedoch der Bund verantwortlich. Mit Initiativen im Bundesrat versuche Bayern, den Bund hier zu weitergehenden Fördermaßnahmen zu bewegen. „Es darf keinen Strömungsabriss beim Bauen geben!“, so das klare Statement des Bauministers.

Nachhaltigkeit muss auch nachhaltig sein!
Wenn Recycling-Beton verlangt wird, was immer häufiger von öffentlichen Auftraggebern geschieht, so sollte eine entsprechende Lieferfähigkeit mit geeignetem Material aus der Region dafür die Mindestvoraussetzung sein. Es macht wenig Sinn, rezyklierte Gesteinskörnungen über weite Strecken zu transportieren, wenn die Primärrohstoffe gleich nebenan verfügbar sind. Verdichtetes Bauen als Beitrag zur Entspannung in der Baulandbeschaffung bedeutet mehr in die Höhe zu bauen und weniger Grünflächen zwischen den Gebäuden. Fassaden und Dächer aus Beton bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Begrünung - und können damit das Stadtklima verbessern. Noch mehr zu hinterfragen ist in der Phase der Planung, ob nicht verstärkt auf heimische Produkte zurückgegriffen werden sollte, wenn es um Ausschreibungen bei großen öffentlichen Baumaßnahmen geht. Muss es Granit aus Asien sein, wenn dieser geologisch in Bayern ausreichend vorhanden ist?

Mineralische Baustoffe sind beim Verkehrswegebau alternativlos.
Seit Jahrzehnten liefert die Branche die erforderlichen mineralischen Bauprodukte für den Straßen-, Gleis- und Wasserwegebau. Andere Baustoffe spielen hierbei eine eher untergeordnete bis keine Rolle. Doch allen Diskussionen um eine Umschichtung von Investitionsmitteln aus dem Straßenbau in andere Verkehrssysteme erteilt Georg Fetzer eine klare Abfuhr. „Die Straße bietet die einzig zuverlässige und deshalb unverzichtbare Möglichkeit, um Produkte schnell, flexibel und kostengünstig an den Ort der Verwendung zu transportieren.“