Im Beisein von Prof. Dr. Angelika Niebler, Abgeordnete im Europäischen Parlament und stellvertretende Parteivorsitzende der CSU Bayern, erfolgte am 24. Januar 2022 auf dem Betriebsgelände des Rohrdorfer Zementwerks der Spatenstich für Deutschlands erste CO2-Abscheideanlage.
Die Anlage ist als Pilotprojekt zu sehen und soll die Produktion von CO2-neutralem Zement vorantreiben. „Um die auf der Klimakonferenz in Paris vereinbarten Ziele zu erreichen, sind Entschlossenheit und Eigeninitiative gefragt. […]“ betonte auch Prof. Dr. Angelika Niebler. Die Anlage soll bis Ende Juni 2022 in Betrieb gehen und anschließend pro Tag zwei Tonnen Kohlendioxid abscheiden, das dann im Sinne der Kreislaufwirtschaft als Rohstoff in der regionalen chemischen Industrie wieder verwendet werden kann.
Die Ergebnisse des Pilotprojekts sind ein wichtiger Schritt, um das Ziel der deutschen Zementindustrie, bis 2050 klimaneutralen Zement zu produzieren, zu erreichen. Bereits 2022 wird am Standort Rohrdorf Zement mit 45 Prozent weniger CO2 als 1990 hergestellt. Dies gelingt durch Optimierung der Zementsorten und des Brennstoffeinsatzes. Bis 2030 soll eine Reduktion um 65 Prozent gelingen. Die restlichen 35 Prozent können nur noch durch Abscheidung reduziert werden. Die Pilotanlage soll diese Entwicklung beschleunigen. Die Kohlendioxid-Abscheidung ist zudem auch ein wichtiger Beitrag zur Energiewende: Durch die Sektor-Koppelung von chemischer Industrie und Zementindustrie soll der abgeschiedene und umgewandelte Kohlenstoff mittelfristig Erdöl und Erdgas in der chemischen Industrie ersetzen. Das ist der Einstieg in eine CO2-Kreislaufwirtschaft.