Die Bayerische Bau- und Rohstoffbranche auf dem Weg in die Klimaneutralität

Der 15. Juni 2023 war Startschuss zur Kampagne „Zukunft. Made in Bavaria.“ Mit dabei, die erste Anlage zur CO2-Rückgewinnung Deutschlands. Ziel der von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, vbw, initiierten Kampagne ist es, die zentrale Botschaft – Vorfahrt für nachhaltige Innovationen Made in Bavaria – einer breiten Öffentlichkeit aufzuzeigen und damit mehr gesellschaftliche Akzeptanz für damit einhergehende Veränderungen zu erreichen. Die vbw benennt die richtigen Weichenstellungen, damit Bayern auch in Zukunft ein wirtschaftlich erfolgreicher Standort und eine lebenswerte Heimat bleibt. Das Motto und die Motive zum Thema werden auf Großflächenplakaten in ganz Bayern, auf Online-Bannern und in Broschüren (Download Broschüre als PDF) gezeigt. Dreh- und Angelpunkte sind die Kampagnenwebsite www.zukunft-made-in-bavaria.de und die Social-Media-Kanäle.

Das Motiv, das der Bayerische Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden stellvertretend für die Innovationskraft der Branche ausgewählt hat, zeigt eine der Umweltingenieurinnen, die die CO2-Rückgewinnung in der Pilotanlage des Zementwerks in Rohrdorf weiterentwickeln.

 

 

Welches sind die zentralen Innovationen der Bau- und Rohstoffbranche?

  1. Energieeffiziente und emissionsfreie Produktionsverfahren für die klimaneutrale Herstellung bis 2045. Alle Zementhersteller arbeiten an der Umsetzung von Abscheidetechnologien, um den Ausstoß des bei Produktion von Zement anfallenden CO2 auf Null zu bringen. Seit 2022 ist die erste CO2-Rückgewinnungsanlage Deutschlands für Zement im bayerischen Rohrdorf in Betrieb. Als erstes Zementwerk weltweit erzeugt das Rohrdorfer Werk aus dem zurückgewonnenen CO2 Ameisensäure, die als Rohstoff in der chemischen Industrie genutzt werden kann. Später sollen noch viele weitere Anwendungsbereiche folgen.
  2. Einsatz von grüner Energie und Sekundärrohstoffen in der Bau- und Rohstoffbranche:
    Eigene Photovoltaikanlagen auf den Betriebsgebäuden, Anlagen und Flächen werden einen erheblichen Beitrag zum Energiebedarf unserer Produktionsanlagen beitragen. Aufbereiteter Bauschutt und Bodenaushub tragen bereits heute zur Ressourcenschonung bei.
  3. Innovative Baustoffe und Bauteile:
    Es werden bereits heute Zemente mit deutlich weniger Energieeinsatz bei der Herstellung eingesetzt. Neue Bewehrungsmaterialien, wie Carbon, tragen dazu bei, deutlich schlankere und leistungsfähigere Bauteile zu produzieren. Die Wärmespeicherfähigkeit von Betonbauteilen kann dazu beitragen, Gebäude auf natürliche Weise zu kühlen und zu beheizen.

 

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in der Bau- und Rohstoffbranche?

Alle diese Innovationen zahlen auf EIN Konto ein – 2045 klimaneutral zu sein. Im Hinblick auf die soziale Nachhaltigkeit ist es deshalb wichtig, dass diese Produktionsstandorte - und damit Wertschöpfung - bei uns in Bayern bleiben. Wir müssen diese Innovationskraft bei uns im Land behalten und Abwanderung von KnowHow verhindern, um das Bauen in Bayern klimaneutral, damit nachhaltig, aber vor allem zukunftsfähig zu machen.

Nachhaltigkeit fängt bei uns aber schon bei der Gewinnung von Rohstoffen an. Gruben und Steinbrüche sind schon während der Gewinnungsphase Überlebensräume für bedrohte Tierarten. Viele davon finden hier die letzte Zuflucht, weil es ihre natürlichen Habitate kaum mehr gibt. Das wurde auch vom Naturschutz erkannt. Schon seit einigen Jahren gibt es deshalb das einzigartige Artenschutzprojekt Natur auf Zeit von Rohstoffindustrie zusammen mit dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern, in dem bewusst bedrohte Arten gefördert werden.