Zahlen, Daten, Fakten

Zahlen zum Verband

Der Bayerische Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden vertritt die gemeinsamen wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftspolitischen Interessen von knapp 450 Mitgliedsfirmen mit rund 13.000 Arbeitsplätzen. Die Mitgliedsunternehmen stellen einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor in Bayern dar und produzieren neben anderen Produkten jährlich 150 Mio. Tonnen Rohstoffe und mineralische Baustoffe, 15 Mio. Tonnen Betonwaren und Fertigteile sowie 11 Mio. m³ Transportbeton.

 

Der Bedarf in Bayern

Der Bedarf an mineralischen Rohstoffen summiert sich alleine in Bayern auf rund 150 Mio. Tonnen, davon allein rund 120 Mio. Tonnen Sand, Kies und Schotter für die Bauwirtschaft. Für jeden Einwohner bedeutet dies, dass er pro Tag über 30 kg benötigt – also mehr als ein Kilogramm pro Stunde.

In Bayern gibt es aber auch Lagerstätten von speziellen Industriemineralen und bedeutenden Naturwerksteinen. So werden beispielsweise die Papier-, Keramik- und Glasindustrie, die Chemie- und Lebensmittelindustrie und die Eisen- und Stahlindustrie mit unseren heimischen Rohstoffen versorgt.

 

Recycling

Von den rund 9 Mio. Tonnen Bauschutt, die in Bayern pro Jahr anfallen, werden etwa 7 Mio. Tonnen der Wiederverwertung im Hoch- und Tiefbau zugeführt. Damit ist die technisch mögliche und wirtschaftlich sinnvolle Grenze weitgehend erreicht. Lediglich 11 % des Bedarfs an Rohstoffen lassen sich derzeit durch Recycling decken. Es müssten ganze Städte für die Bereitstellung von Sekundärrohstoffen abgerissen werden, um in die Nähe des Gesamtbedarfs an Rohstoffen von 150 Mio. Tonnen pro Jahr zu kommen.

Beton kann zerkleinert und als Gesteinskörnung wiederverwendet werden. Das, was an Bauschutt und Straßenaufbruch anfällt, wird bereits zu etwa 93 % (Bauschutt) bzw. rund 98 % (Straßenaufbruch) verwertet. Bodenaushub ist in der Regel nicht für die Baustoffproduktion geeignet. Einer Verwertung kann er aber als Verfüllmaterial von ehemaligen Gruben und Brüchen zugeführt werden.

Die Behauptung, dass ein „Mehr“ an mineralischen Abfällen hochwertig, beispielsweise zur Herstellung von Beton, wiederverwertet werden kann, stimmt nur sehr begrenzt und lässt häufig die Gesamtbilanz außer Acht. Je hochwertiger die Wiederverwertung, desto aufwendiger die Trennung von „brauchbarem“ und „nicht brauchbarem“ Bauschutt. Das heißt mehr Energieeinsatz und letztlich mehr Abfall für die Deponie. Recycling ist ein wichtiger Baustein, kann aber den Bedarf an mineralischen Primärrohstoffen nur sehr begrenzt bedienen.

 

Flächennutzung

Versiegelung von Flächen ist in aller Munde – die Rohstoffgewinnungsbetriebe nutzen Flächen nur auf Zeit und geben dann meist Flächen zurück, die hochwertiger sind, als dies vorher der Fall war. Rund 890 ha werden pro Jahr für die Rohstoffgewinnung in Bayern genutzt, das entspricht 0,013 % der Landesfläche des Freistaats. Nach der Nutzung entstehen aus Gruben, Steinbrüchen und auf verfüllten Flächen neue Lebensräume mit Freizeitangeboten, Naturschutzgebieten und Biotopen oder land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen.

 

Heimat für bedrohte Tier- und Pflanzenarten

Die Rohstoffgewinnung trägt nachgewiesenermaßen zur Artenvielfalt bei. In Kiesgruben und Steinbrüchen siedelt sich schon während der Gewinnung neues Leben an. Im Jahr 2005 haben Biologen im gemeinsamen Auftrag des Bayerischen Industrieverbandes Baustoffe, Steine und Erden e. V. und des Landesamtes für Umwelt Bayern die Steinbrüche und Gruben in Bayern umfassend untersucht. Die Wissenschaftler konnten vor Ort 155 in Bayern gefährdete Pflanzenarten nachweisen. Bayerns Gruben und Steinbrüche bieten 123 Vogelarten ein neues Zuhause. Davon sind 51 Arten sogar in ihrem Bestand bedroht und werden in der Roten Liste Bayerns aufgeführt. Ohne die Rohstoffgewinnung wäre dieser Erfolg nicht möglich, denn außerhalb der Alpen sind diese Lebensräume nur noch in Resten ihrer ursprünglichen Ausprägung vorhanden.

 

forsa-Umfrage: Mehrheit der Anwohner von Gruben und Steinbrüchen für heimische Rohstoffgewinnung

Drei Viertel der Befragten ist es wichtig (57 %) oder sehr wichtig (19 %), dass Rohstoffe wie Sand, Kies und Naturstein auch künftig in ausreichender Menge in Bayern gewonnen werden können. Der überwiegende Teil der Befragten, die die künftige Rohstoffgewinnung in Bayern befürworten, wohnt in der Nähe einer Kiesgrube (81 %) oder eines Steinbruchs (82 %).