Erlebnispädagogik - Der Schulunterricht im Ausbildungsbetrieb

Der Projekttag Betrieb & Schule hat sich aus den Erfahrungen der letzten Jahre im Umgang mit Schülern und dem Werkstoff Beton entwickelt. Der Kunstpädagoge Michael Zuber ist seit Jahren in Sachen Beton auf Messen und in Projekten an Schulen unterwegs. Dabei hat sich ein Baukastensystem herauskristalisiert, mit dem in kurzer Zeit ein Werkstück entstehen kann. Aus dem Bedürfnis, dass Lehrkräfte konzentrierte Erlebnispädagogik brauchen, um Projekte dieser Art in den Schulalltag zu integrieren, hat sich der Projektvormittag in den Ausbildungsbetrieben entwickelt. Michael Zuber organisiert mit Ihnen und einem Betrieb in Ihrer Umgebung einen Vormittag, der die Schüler spielerisch an die Praxis heranführt und für Begeisterung auf beiden Seiten sorgt.

 

Praxisbericht Betrieb & Schule:

Beton & Schule – neues Konzept bringt Schüler und Ausbildungsbetriebe zusammen

16 Schülerinnen und Schüler von der Mittelschule in Sielenbach haben das am ersten Projekttag dieser Art im Kies und Betonwerk Wittmann in Neuburg an der Donau ausprobieren dürfen. Im Vorfeld haben die Schüler mit Rektorin Claudia Gadsch einen Fragenkatalog erstellt. Die Aufgabenstellung: ein Aufsatz über den Erlebnistag im Nachgang.

Um 9 Uhr ging es los, geteilt in zwei Gruppen. Während Gruppe 1 auf einer Werksführung mit anschließender Fragerunde Life-Eindrücke vom Betonwerk sammeln durfte, war Gruppe 2 zeitgleich mit dem Herstellen eines eigenen Betonwerkstückes beschäftigt. Mit anderen Worten – was die einen im „Großen“ bei der Führung im Betonlabor, den Fertigungsstraßen oder der Planung erlebten, konnten die anderen im „Kleinen“, mit Bauen der Schalung mittels Minibaukasten, Abmessen des Mischungsverhältnisses, Trocknen und Ausformen des Werkstückes ausprobieren.

Nach rund 2 Stunden wurde dann gewechselt. Für die 8. Klasse der Mittelschule ein erlebnisreicher und kurzweiliger Tag mit jede Menge Spaß- und Lernfaktor.

Der 14-jährige Niko, dessen Interessen in der Mechatronik liegen, resümiert: „Ich war überrascht, wie viele Berufe es in einem Betonwerk gibt. An Beton denkt man bei der Berufsfindung erstmal gar nicht, weil man immer nur die 10 größten Firmen in der Umgebung im Kopf hat“

Für Claudia Gadsch war nach dem Tag klar: „Das war Unterricht mit purem Praxisbezug, so einen Erlebnistag mit dem direkten Bezug zu den Berufsbildern könnte ich nicht einmal in 5 Wochen Theorie vermitteln. Was mich besonders gefreut hat ist, dass meine Schüler so auch einmal andere Berufe als die gängigen mitbekommen haben.“

Für den Entwickler des Erlebnistages Michael Zuber, gibt es einen ganz einfachen Grund, wieso nach nur einem Vormittag so viel an Eindrücken hängen bleibt: „Es ist vor allem der direkte Kontakt mit dem Material. Nur was ich angefasst und selbst verarbeitet habe, zu dem kann ich eine Beziehung aufbauen, darüber mache ich mir Gedanken. Dazu kommt dann die Realität im Werk, so entsteht insgesamt ein Bild von Werkstoff, Verarbeitung und den dazugehörigen Berufen.“