Verbändeinitiative für Großraum- und Schwertransporte fordert Verbesserungen von Bundesverkehrsminister Wissing und Bundeswirtschaftsminister Habeck

Schwertransporte sind wichtiger Bestandteil der Logistik für Bauprojekte. Dem Transport z.B. großer Betonbauteile zum Bestimmungsort stehen jedoch immer häufiger größere Hindernisse entgegen.
31 Verbände, dem auch der Bayerischer Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden angehört und Organisationen der deutschen Wirtschaft und Transportbranche haben sich in der Verbändeinitiative Großraum- und Schwertransporte (VI GST) zusammengeschlossen. Ihre Forderungen und Ziele sind in einem Positionspapier zusammengefasst, das Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr und Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Anfang Juni übergeben wurde.

Die Forderungen für verbesserte Großraum- und Schwertransporte lauten komprimiert wie folgt:

  • Zweckdienliche Regelungen für Großraum- und Schwertransporte schaffen
  • Antrags- und Genehmigungsverfahren für Großraum- und Schwertransporte beschleunigen und optimieren
  • VEMAGS neu denken – Einführung eines Geoinformationssystem für GST
  • Einheitliche und kalkulierbare Gebühren für Großraum- und Schwertransporte
  • Verkehrsinfrastruktur erhalten, ausbauen und effektiver nutzen
  • Fachkräftemangel entgegenwirken
  • Anhebung der Anhörfreigrenze auf Transporte bis 44 Tonnen Gesamtmasse
  • Stärken der Verkehrsträger bestmöglich nutzen
  • Zeitnah Synergien heben durch Einbeziehung der Wirtschaft

Suche nach Transportrouten für Großraum- und Schwertransporte wird immer mehr zum Problem
Großraum- und Schwertransporte sind unter anderem elementare Voraussetzung für die Durchführung von Infrastrukturprojekten der Wirtschaft wie auch der öffentlichen Hand. Die Projektabläufe von Großprojekten sind immer wieder individuell und erfordern lange Planungs- und Vorbereitungszeiten. Der fortschreitende Verschleiß der Verkehrsinfrastruktur zeigt sich aktuell überdeutlich durch die Vielzahl maroder Brücken in Deutschland. Dies führt zu erheblichen Erschwernissen bei der Suche nach möglichen Transportrouten.

Energiewende durch Bürokratie in Gefahr
Erschwerend kommt hinzu, dass das Antrags- und Genehmigungsverfahren, das für Großraum- und Schwertransporte auf der Straße zu durchlaufen ist, immer mehr unter langwierigen Verwaltungsabläufen leidet. Die Bearbeitungszeiten bei den Behörden nehmen derzeit Wochen bis Monate in Anspruch. Festgelegte Projektabläufe geraten dadurch aus den Fugen und verursachen Verzögerungen und Kostensteigerungen. Nationale Strategien, wie die Energiewende, stehen auf der Kippe, wenn z.B. Windenergieanlagen wegen Transportproblemen nicht wie vorgesehen errichtet werden können.

Für die verladende Wirtschaft und Transportbranche ist der aktuelle Zustand nicht mehr hinnehmbar. Die VI GST tritt darum als gemeinsame Plattform der verladenden Wirtschaft und der Transportbranche auf. Ziel ist die deutliche Forderung an die Politik, Großraum- und Schwertransporte nicht unnötig zu behindern und die vorhandenen Spielräume zur Entbürokratisierung zu nutzen, um dringende Erleichterungen zu ermöglichen.