Die Holzbauquote kann nicht die Lösung sein!

Seit Juli 2020 wird auf der Ebene von Bund und Ländern eine politische Diskussion über die Einführung von Holzbauquoten geführt.

Aus Sicht der Steine-Erden-Industrie und weiterer Spitzenverbände der Bauindustrie kann dies nicht Aufgabe des Staates sein. Vielmehr muss der Staat die Regeln setzen, damit die einzelnen Baustoffe in einem fairen Wettbewerb die Marktnachfrage bedienen können. Dies gilt umso mehr, als dass die Einflussnahme der öffentlichen Hand für den Holzbau nicht durch ökologische Argumente oder Nachhaltigkeitsaspekte gerechtfertigt werden kann. Zudem agiert der Staat als größter Waldbesitzer selbst als Marktteilnehmer und darf deshalb diesen nicht zu seinen Gunsten einseitig beeinflussen.

Beton und Mauersteine sind die Massenbaustoffe für Deutschland

In Deutschland werden die Wohnungs- und Nichtwohnungsbauten in allen Bundesländern überwiegend aus Stahlbeton und Mauersteinen – also in Massivbauweise – errichtet. Damit leisten die Massivbauer mit ihrer täglichen Arbeit den entscheidenden Anteil zur Errichtung der gebauten Umwelt und somit auch zur Lösung der sozialen Frage des Wohnens.

Massivbau ist in puncto Nachhaltigkeit absolut konkurrenzfähig

Massive Bauten können im Gleichklang der Nachhaltigkeit, also in der Summe aller ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Eigenschaften, bestens mit Holzbauten konkurrieren. So sind die Eigenschaften von Massivbauten unter anderem in punkto sommerlicher Wärmeschutz, Lärm- und Brandschutz, für das klimaangepasste Bauen mindestens gleichwertig, bezüglich minimaler Transportwege gegenüber anderen Bauweisen sogar unschlagbar. Das gilt insbesondere, wenn man die Nachhaltigkeit der Gebäude über einen realen Lebenszyklus von mehr als 50 Jahren sowie inklusive Rückbau, Recycling, Wiederverwendung und Berücksichtigung ihrer finalen Entsorgung abbildet.

Die Zukunft der massiven Baustoffe ist grün

Bei der Produktion von Massivbaustoffen wird derzeit verfahrensbedingt noch CO2 freigesetzt. Allerdings rüstet sich die gesamte mineralische Roh- und Baustoffindustrie für eine CO2-neutrale Produktion bis zum Jahr 2050. CO2-neutral produzierte mineralische Baustoffe werden dafür sorgen, dass es zu einer neuen ökologischen Bewertung der entsprechenden Bauwerke kommt.

Berechnungen der TU Darmstadt bei vergleichenden Untersuchungen zum Treibhauspotenzial und zum Primärenergieverbrauch von Holz- und Massivbauten haben ergeben, dass sich schon heute mit fortschreitender Nutzungsdauer die Ökobilanz zugunsten mineralischer Baustoffe verschiebt. Parität zwischen beiden Bauweisen stellt sich etwa nach 50 Jahren ein. Werden Gebäude aber 60, 80 oder mehr Jahre genutzt, dann setzen sich Massivbauweisen an die Spitze. Bei Gebäuden, die auf eine lange Lebensdauer ausgelegt sind, schneiden mineralische Baustoffe deshalb selbst unter strengsten Umweltgesichtspunkten positiver ab.

Die Forderungen von 30 Organisationen und Verbänden der deutschen Bauwirtschaft an Bund, Länder und Kommunen sind in einem Positionspapier zusammengefasst.