BIV-Präsident Georg Fetzer spricht vor Landtagsabgeordneten zur aktuellen Situation der Rohstoffbranche und den Auswirkungen auf die Bauwirtschaft.
Am Dienstag, dem 28. Januar 2025, wurden im Bayerischen Landtag die bayerischen Bau- und Rohstoffverbände zur Situation der Rohstoffversorgung für die bayerische Bauwirtschaft angehört. Geladen hatte Jürgen Baumgärtner, MdL, Vorsitzender des Ausschusses für Wohnen, Bau und Verkehr. Neben den Verbänden der Baubranche waren Vertreterinnen und Vertreter der Holzindustrie und Forstwirtschaft unter den Sachverständigen.
Georg Fetzer, Präsident des Bayerischen Industrieverbandes Baustoffe, Steine und Erden e.V. (BIV), stellte vor allem drei essenzielle Positionen dar.
Ohne mineralische Rohstoffe für die Bauwirtschaft ist unser modernes Leben schlicht nicht möglich.
„Wohnen, Verkehr und Infrastruktur sind die Hardware unserer Gesellschaft“, so Fetzer. Und weiter: „Bayern ist reich an den für unsere Hardware benötigten Rohstoffen. Die einzige Verknappung, die wir hier haben, ist eine künstliche. Durch Flächenkonkurrenz, langwierige und komplizierte Genehmigungsverfahren und letztlich fehlende lokale Akzeptanz, die durch Bürgerinitiativen befeuert wird, haben wir ein Problem mit der Rohstoffversorgung. Die Gefahr einer Unterversorgung ist in vielen Regionen bereits heute spürbar.“
Mineralische Rohstoffe werden in Bayern unter strengen Umweltauflagen gewonnen und auf kurzen Transportwegen von durchschnittlich 35 Kilometern zum Verbrauchsort gebracht.
Das schont die Umwelt und das Klima. Wird diese dezentrale, lokale Versorgung instabil, dann schlägt sich dies unmittelbar in einer schlechteren Umweltbilanz und höheren Kosten in der Bauwirtschaft nieder.
Schon aus Gründen der eigenen Ressourcenschonung gilt für die bayerischen Rohstoffbetriebe: Recyceln, was geht, abbauen, was nötig ist.
Primärrohstoffe bleiben bei einem derzeitigen Recyclinganteil von 13 Prozent am Gesamtbedarf alternativlos. „Wir brauchen regional und dezentral gewonnene Rohstoffe hier in Bayern. Die bayerische Rohstoffbranche arbeitet kontinuierlich an einer noch verträglicheren Gewinnung für Mensch und Natur, ohne die ökonomischen Aspekte für die Bauwirtschaft aus den Augen zu verlieren." Das Engagement mit dem einzigartigen Artenschutzprojekt „Natur auf Zeit“ zwischen Wirtschaft und Naturschutz wurde deshalb auch mit dem Bayerischen Umweltpreis ausgezeichnet.
Georg Fetzer betonte: „Die Rohstoffwirtschaft benötigt neben einer Entbürokratisierung für Beantragung und Betrieb von Rohstoffgewinnungsbetrieben ein klares Bekenntnis der politisch Verantwortlichen auf Landes- und kommunaler Ebene zur heimischen, dezentralen und flächendeckenden Rohstoffversorgung.“ Es wäre fahrlässig, ohne Not den Vorteil einer regionalen Rohstoffversorgung als Basis der Volkswirtschaft für Bayern aus der Hand zu geben.